Mandarinente
Wissenschaftlicher Name: Aix galericulata
Deutsches Synonym: Mandarinente
Herkunft: Asien (China, Russland und Japan)
Haltung / Zucht: Leicht
Ringgröße: ♂️ / ♀️ 9 mm
Lebendgewicht: ♂️ 0,6 kg / ♀️ 0,5 kg
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Herkunft
Die Mandarinente (Aix galericulata) ist ein der schönsten Entenarten und gilt aufgrund ihrer Ähnlichkeit als asiatisches Gegenstück zu der aus Nordamerika stammenden Brautente.
Der natürliche Lebensraum der Mandarinente erstreckt sich von Nordostchina, über das Amurgebiet (Russland und China) bis Japan.
Dort brüten die Mandarinenten an See, Teichen, sowie kleineren und größen Flüssen. Bevorzugt werden kleine Inseln und ruhige Gewässerabschnitte mit Baumbestand bis ans Ufer. Die Nester bauen sich die Enten gern in Totholz, alten Weiden, Baumhöhlen und selten auch direkt auf dem Boden oder in Felsspalten.
Aufgrund der fortlaufenden Zerstörung ihres Lebensraums werden die Mandarinenten in ihrer Heimat leider immer weniger. Bereits in den 1950er Jahren warnen einige Autoren vor einer Ausrottung in China. Mittlerweile ist der Bestand auf ca. 5000 Paare in Asien geschrumpft und damit kleiner als der freilebende europäische Bestand.
Erst Importe fanden Ihren 1745 ihren Weg nach Europa. Die Erstnachzucht gelang 1834. Seitdem ist die Mandarinente eine beliebte Art in Zoos, Parks oder bei privaten Züchtern.
An verschiedenen Orten in Europa wurde versucht die Mandarinente anzusiedeln. Relativ früh gelang dies in Südengland und Schottland, sowie Dänemark. Seit den 1980er Jahren gibt es auch kleinere und größere Populationen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Viele Tiere sind Gefangenschaftsflüchtlinge, einige Populationen aber wurden auch gezielt angesiedelt. Der Bestand an in Europa freilebenden Mandarinenten wird auf ca. 7000 Paare geschätzt.
Farbschläge
Die Mandarinente wird heute in vielen Farbschlägen gezüchtet. Die wohl häufigste Mutation ist weiß. Es gibt mittlerweile aber unzählige Mutationsfarben und Züchter die es sich zur Aufgabe gemacht haben, immer neue Farben zu erzüchten, z.B. rot, schwarz, gelb, Schecken, Rot mit weißem Latz, usw.
Haltung
Die Haltung von Mandarinenten gilt allgemein als einfach. Jedoch sind, wie bei der jeder Art, bestimmte Dinge zu beachten. Der Mandarinerpel ist oft agressiv gegegnüber anderen Arten, anderen Mandarinerpeln oder dem eigenen Weibchen in der Balzzeit. Die Voliere oder das Gehege sollte daher nicht zu klein sein und einen entsprechende Strukturierung aufweisen, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Auch eine paarweise Haltung ohne anderes Wasserziergeflügel in der Voliere wäre ein gute Möglichkeit.
Ansonsten benötigt die Mandarinenten die gleichen Grundvoraussetzung wie andere Wasserziergeflügelarten auch. Ein Teich, eine strukturierte Voliere, bzw. Auslauf und ein Schutzhaus. Letzteres ist nicht zwingend notwendig, wird unserer Erfahrung nach aber sehr gerne angenommen, besonders im Winter.
Sofern die Enten flugfähig sind, sollten möglichst viele Möglichkeiten zum Aufbaumen geschaffen werden.
Als Futter empfiehlt sich Alleinfutter für Wasserziergeflügel. Grünfutter wie Salat, Löwenzahn oder auch Wasserlinsen werden sehr gerne angenommen.
Brut und Aufzucht
Die Mandarinente ist in menschlicher Obhut relativ einfach zu züchten. Sie brüten in der Regel im Zeitraum von Ende März bis Juni. Wenn das erste Gelege gesammelt und in der Brutmaschine ausgebrütet wird, wird meist ein zweites Gelege gemacht. Die Brutbereitschaft kann von Paar zu Paar variieren.
In menschlicher Obhut wählen Mandarinenten bevorzugt Nistkästen aus Holz. Sofern die Tiere flugfähig sind, sollten die Nistkästen in einer Höhe von 150-200 cm angebracht werden. Rund um die Nistkästen sollten waagerechte Sitzstangen montiert werden, damit die Enten die Kästen gut anfliegen können. Auch bei kupierten Tieren empfiehlt es sich die Nistkästen erhöht anzubringen und entsprechend mit Leitern und Aufstiegshilfen zu versehen. Als Material für ihre Nester verwenden sie Reisig, Schilf, Stroh und Daunen.
Die Eiablage der Mandarinenten umfasst normalerweise 7 bis 12 rahmbraune Eier, die in einem Abstand von etwa 24 bis 48 Stunden gelegt werden. Die Inkubationszeit beträgt ungefähr 31 Tage. Die Küken schlüpfen innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem ersten Anpicken der Eierschale.
Die Brut wird von der Ente durchgeführt. Da die Erpel teilweise aggresiv gegenüber den Jungtieren sind, empfiehlt es sich unter Umständen diesen vor dem Schlüpf der Küken aus dem Gehege zu entfernen.
Die künstliche Brut der Mandarinenteneier klappt meist problemlos. Die Aufzucht der Küken hingegen gestaltet sich meist schwierig und klappt nur mit entsprechender Expertise und einer zweckmäßigen Anlage. Der natürliche Drang der Küken ist es nach dem Schlupf das Nest zu verlassen. Da dies in einer Aufzuchtbox nicht möglich ist, versuchen es die kleinen Küken teilweise bis zur totalen Erschöpfung und damit zum Tod. Da sie nur damit beschäftig sind, die Aufzuchtbox zu verlassen, nehmen sie meist weder Nahrung, noch Wasser auf. Um dies zu vermeiden empfiehlt es sich ältere Küken zu intigrieren oder die Küken von einer Amme (z.B. einer Zwerghenne) führen zu lassen.
Für die Aufzucht der Küken ist es empfehlenswert, reichlich Wasserlinsen in flachen Wasserbehältern anzubieten. Spezielles Aufzuchtfutter für Wassergeflügel sollte ebenfalls bereitgestellt werden. Eine ausschließliche Fütterung mit speziellem Aufzuchtfutter ist jedoch nicht ratsam, da dies zu schnellem Wachstum und Knochenproblemen führen kann.
Die Geschlechtsreife der Mandarinenten tritt in der Regel nach 9-10 Monaten ein, obwohl einige Individuen deutlich länger benötigen können.
Mandarinenten kaufen
Wenn Du Mandarinenten kaufen möchtest, kannst Du dich gern bei uns melden. Wir geben jedes Jahr einige Jungtiere aus unserer eigenen Ziergeflügelzucht ab.
Schicke uns einfach eine kurze Anfrage oder rufe uns an, und wir schauen ob wir bei Vermittlung geeigneter Tiere behilflich sein können.