Rostgans
Wissenschaftlicher Name: Tadorna ferruginea
Deutsches Synonym: Rostgans, Rote Karsarker
Verbreitung: Hauptsächlich Asien
Haltung / Zucht: Für fortgeschrittene Halter
Ringgröße: ♂️ / ♀️ 13 mm
Lebendgewicht: ♂️ 1,2- 1,65 kg / ♀️ 0,92 - 1,5 kg
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Herkunft
Die Rostgans (Tadorna ferruginea) gehört zur Familie der Halbgänse (Tadorninae). Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich über die innerasiatischen Steppen- und Wüstenregionen.
Dort besiedelt sie überwiegend flache, salzhaltige Gewässer in trockenen und hügeligen Hochplateaus. Selten ist die Rostgans auch in den Niederungen oder an sumpfingen Süßwasserseen zu finden. Sie brütet in Höhen bis zu 5000 m (Tibet). Außerhalb der Brutzeit sind die Paare an Flüßen und Seen und teilweise auch weit vom nächsten Gewässer entfernt in der Steppe anzutreffen. Mit der Schneeschmelze kehren die einzelnen Paare in ihrer sehr großen Nistreviere zurück.
Bereits im alten Ägypten und Grichenland wurden Rostgänse als Ziergeflügel gehalten.
Nach Europa wurden um 1850 die ersten Rostgänse von dem Londoner Zoo importiert. Der Berliner Zoo importierte die ersten Exemplare 1861.
Heute ist die Rostgans eine häufig anzutreffende Wasserziergeflügelart in vielen Zoo´s, Parks und bei privaten Züchtern.
Rostgänse leben mittlerweile vermehr in Europa in freier Wildbahn. In der Schweiz ist eine Population von 400 Tieren ansässig. In anderen europäischen Ländern sind nur sehr kleinen Bestände zu finden. Dennoch gilt die Rostgans als Neozoe, da sie alle anderen Enten aus ihrem Brutreviert vertreibt und so die heimischen Arten gefährdet.
Haltung
Die Haltung der Rostgänse ist an und für sich relativ einfach. Ein Schutzhaus, eine Badegelegenheit und Weidefläche reichen aus um die Tiere erfolgreich zu halten und auch zu züchten. Jedoch sind Rostgänse mit anderem Wassergeflügel unverträglich. Einige Paare sind nur während der Balz und Brut aggressiv gegenüber anderem Wassergeflügel, andere Paare hingegen das ganze Jahr. Die Rostgänse vertreiben teilweise sogar, trotz ihrer geringen Körpergröße, ausgewachsene Hausgänse oder Flugenten und machen diesen das Leben schwer. Viele Züchter halten die Rostänse daher paarweise mit Sichtschutz zu anderen Tieren. In Zoo´s und Tierparks werden die Rostgänse häufig mit Kranichen oder Störchen zusammen gehalten. Wir halten die Rostgänse zusammen mit Hühnern und konnten bisher noch keine Agressivität der Rostgänse gegenüber den Hühnern feststellen.
Jungtiere können dagegen meist problemlos zusammen mit anderen Arten aufgezogen werden. Auch die kurzzeitige Unterbringung von adulten Paaren in Gemeinschaftsgehegen klappt in der Regel ohne Zwischenfälle.
Rostgänse sind sehr gute Flieger, daher sollte das Gehege entsprechend übernetzt sein. Erhöhte Sitzgelegenheiten müssen für die Rostgans jedoch nicht zwingend vorhanden sein.
Die Ernährung sollte ausgewogen sein und sich an ihrem natürlichen Nahrungsspektrum orientieren, das aus Pflanzen, Samen und kleinen Wasserinsekten besteht. Viele Hersteller bieten Alleinfutter für Wasserziergeflügel an, welches diese Bedürfnise ganz gut abdeckt, jedoch sollte regelmäßig Grünfutter oder Wasserlinsen zur Verfügung gestellt werden.
Auch wenn die Rostgänse eigentlich sehr einfach in der Haltung sind, benötigt man doch entsprechenden Platz um ein seperates Gehege für die Gänse einzurichten. Häufig werden Rostgänse in Gemeinschaftsvolieren gehalten, weil sich Halter und Züchter nicht ausreichend mit den Bedürfnissen der Tiere auseinandersetzten. Dies hat meist zur folge, dass weder Nachzucht von den Rostgänse, noch von den anderen Arten zu erwarten ist und es ständig Streit in dem Gehege gibt.
Brut und Aufzucht
Rostgänse werden in der Regel im zweiten Lebensjahres Geschlechtsreif. In der Gefangenschaft gelingen Zuchterfolge aber oft erst mit 3 oder 4 jährigen Tieren. Die Eiablage erfolgt in Gefangenschaft ähnlich wie in der freien Wildbahn im Zeitraum von März, meist April bis Mai. In ihrer Heimat den asiatischen Wüsten- und Steppenregionen befinden sich die Nester meist in Felsspalten, zwischen oder unter Gestein, neben den Horsten von Geiern, Adelern oder Raben, oft auch an steilen Hängen oder kleinen Terassen der Wüstenberge. Selten werden die Nester auch im dichten Gebüsch oder in Baumhölen errichtet.
In menschlicher Obhut wählen Rostgänse bevorzugt große Nistkästen aus Holz, Beton oder Naturstein, teilweise errichten sie auch ihre Nester direkt im Schutzhaus. Das Nest wird nur wenig mit pflanzlichen Material gebaut, dafür aber mit vielen Daunen gepolstert.
Die Eiablage der Rostgans umfasst normalerweise 8 bis 11 Eier, die in einem Abstand von etwa 48 Stunden gelegt werden. Wird das erste Gelege entnommen und künstlich bebrütet legt die Gans teilweise eine zweites mal. Zu bevorzugen ist jedoch die natürliche Brut und Aufzucht. Die Inkubationszeit beträgt 28-30 Tage.
Die Brut wird von der Ente durchgeführt. Der Erpel bewacht dabei das Nest und vertreibt jeden möglichen Eindringling. Das führen der Küken wird in der Regel von beiden Elternteilen übernommen. Oftmals bewacht der Ganter dabei die Jungtiere mehr als die Gans.
Für die Aufzucht der Küken ist es empfehlenswert, reichlich Wasserlinsen in flachen Wasserbehältern oder alternativ Grünfutter, wie z.B. Salat anzubieten. Spezielles Aufzuchtfutter für Wassergeflügel sollte ebenfalls bereitgestellt werden. Eine ausschließliche Fütterung mit speziellem Aufzuchtfutter ist jedoch nicht ratsam, da dies zu schnellem Wachstum und Knochenproblemen führen kann.
Rostgänse kaufen
Wenn Du Rostgänse kaufen möchtest, kannst Du dich gern bei uns melden. Wir geben jedes Jahr einige Jungtiere aus unserer eigenen Ziergeflügelzucht ab.
Schicke uns einfach eine kurze Anfrage oder rufe uns an, und wir schauen ob wir geeignete Tiere für dich zur abgabe haben.